Über mich

1980 veröffentlichte ich zusammen mit Thomas Auerbach, Wolfgang Hinkeldey, Marian Kirstein, Gerd Lehmann und Michael Sallmann das Buch "DDR - konkret; Geschichten und Berichte aus einem real existierendem Land" im Verlag Olle und Wolter. Schön, dass es das Buch mit dem schönen Umschlag noch immer gibt, es kostet jetzt nur noch 1,-€.

1992 und 1993 bereiste ich Somalia

1994 Bangladesch und Indien, einschließlich Kaschmir

1997 Bangladesch, Indien, insbesondere Assam, Meghalaya und Nagaland

1992 ließ ich mich in Portugal nieder

2008 veröffentlichte ich im Verlag Afrontamento das Foto-Text-Buch Deixar a Terra, die Erde verlassen. Die Online- Präsentation mit einem Knopf zum Runterladen der Texte in deutscher Sprache.  Loht sich.

2010 gründete ich mit meiner Frau Teresa das Movimento Terra Qeimada (Verbrannte Erde), das sich mit der allsommerlichen Plage der Waldbrände aufklärend und praktisch auseinandersetzte.

2018 gründeten wir den Umweltschutzverein Movimento Gaio (Eichelhäher), der sich dieser Aufgabe mit verstärktem Einsatz widmet.

1951 In Greifswald geboren, alle vier Jahre mit den Eltern umgezogen, von Nord nach Süd, lebte ich als junger Erwachsener bis zu meiner Ausbürgerung aus der DDR im September 1977 in Jena. Neun einhalb Monate Stasihaft in Karl-Marx-Stadt wegen staatsfeindlicher Gruppenbildung. Hier der Einführungstext im Fotoarchiv der Robert-Havemann-Gesellschaft:

Bernd Markowsky beschäftigt sich seit Ende der 1970er Jahre intensiv mit Fotografie. 1951 in Greifswald geboren, erlernte er den Beruf eines Buchdruckers. 1973 zog er nach Jena. Hier engagierte er sich in der Jungen Gemeinde Jena-Stadtmitte und gründete im Herbst 1973 zusammen mit Lutz Rathenow, Udo Scheer und Wolfgang Hinkeldey den Arbeitskreis für Literatur und Lyrik. In dieser Zeit entsteht seine enge Freundschaft zu Jürgen Fuchs und Wolf Biermann. Nach Bekanntwerden der Ausbürgerung Wolf Biermanns fährt Bernd Markowsky in der Nacht vom 16. auf den 17. November 1976 zu Robert Havemann und Jürgen Fuchs nach Grünheide. Nach seiner Rückkehr verliest er am 18. November in der Jungen Gemeinde Jena Robert Havemanns offenen Protestbrief an die Regierung der DDR. Stunden später wird er verhaftet. Im September 1977 wird er aus der Untersuchungshaft der Staatssicherheit in die Bundesrepublik abgeschoben. Er lässt sich in West-Berlin nieder, arbeitet als Drucker und ist 1978 Mitinitiator des „Komitee für die Freilassung Rudolf Bahros” und Initiator und Coautor von „DDR konkret - Geschichten aus einem real existierenden Land”. Von der Staatssicherheit wird Bernd Markowsky seit 1975 im Operativen Vorgang „Pegasus” bearbeitet.

In dieser Zeit beginnt Bernd Markowsky mit seiner fotografischen Tätigkeit.

Seine Fotos entstanden nicht durch Auftrag. Sie entsprechen dem Wunsch von Bernd Markowsky sein Lebensumfeld und die historischen Ereignisse fotografisch festzuhalten. Die dabei entstanden Fotos sind zum überwiegenden Teil bisher unveröffentlicht.

Von 1978 bis zum Fall der Mauer dokumentierte Bernd Markowsky akribisch den Alltag im Westteil der geteilten Stadt. Es entstanden Fotoreportagen über die Mauer, über Häuserkampfübungen amerikanischer Soldaten, Straßenschlachten um besetzte Häuser und Demonstrationen am 1. Mai in West-Berlin. Er porträtierte seine ebenfalls in West-Berlin lebenden Freunde Jürgen Fuchs, Gerulf Pannach, Christian Kunert, Bettina Wegner, Wolf Biermann und Stefan Krawczyk auf ihren verschiedenen Konzertreisen und im privaten Umfeld.

Geprägt durch seine Erfahrungen in der SED-Diktatur verfolgte Bernd Markowsky die entstehende Solidarność-Bewegung in Polen mit besonderem Interesse. Von 1980 bis 1983 bereiste er zusammen mit der Schriftstellerin Helga Nowak mehrfach Polen. In Warschau, Krakau und Danzig entstanden beeindruckende Fotoreportagen über Solidarność und den Alltag der polnischen Bevölkerung während des Kriegsrechts.

Durch Kontakt mit dem bekannten oppositionellen tschechischen Fotografen Ivan Kyncl reiste Bernd Markowsky zwischen 1981 und 1989 mehrmals durch die Tschechoslowakei und traf sich dort mit Oppositionellen.

Zusammen mit Ivan Kyncl gestaltete er 1983 eine Foto-Ausstellungen in der Galerie 70 in West-Berlin. 

Vom Berliner Senator für Kultur wird er mit einem Fotografie- Stipendium gefördert.

Das Jahr 1989 gehörte zu den produktivsten im Schaffen des Fotografen Bernd Markowsky. Im Mai 1989 dokumentierte er die ersten teilweise freien Parlamentswahlen in Polen seit dem Zweiten Weltkrieg. Zwischen November 1989 und Januar 1990 pendelte er zwischen der DDR, der CSSR und Rumänien. Er dokumentiert den Mauerfall, die Montagsdemos in Leipzig, und den letzten Parteitag der SED in Berlin ebenso wie den revolutionären Umbruch in der CSSR. Im Dezember 1989 und Januar 1990 bereiste er zusammen mit dem rumänischen Schriftsteller und Publizisten William Totok das durch Unruhen und blutigen Kämpfen zerrüttete Rumänien.

Ab 1990 arbeitete er als Fotograf für den BasisDruck Verlag in Berlin und fotografierte für die Wochenzeitung „die andere”. In dieser Zeit entstanden Fotoreportagen über den Städtezerfall und die Umweltverschmutzung in der DDR und über die Abwicklung ganzer Industrieregionen.

Seit 2002 lebt Bernd Markowsky in Portugal und gründete dort die Umweltbewegung Terra Queimada.

Themen:

- Personen der Zeitgeschichte (1978-1994): Porträts, private Aufnahmen und Aufnahmen bei öffentlichen Veranstaltungen von u.a. Jürgen Fuchs, Wolf Biermann, Stefan Krawczyk, Helga Nowak, Katja Havemann, Franziska Groszer, Gerulf Pannach, Christian Kunert, Salli Sallmann, Karl-Ulrich „Kalle” Winkler

- Friedliche Revolution (1989): Fotos der Montagsdemonstrationen, Mauerfall (Brandenburger Tor, Bornholmer Straße), Sonderparteitag der SED am 8./9. Dezember 1989

- DDR zwischen Revolution und Deutscher Einheit (1990): u.a. Städtezerfall in der DDR, Umweltverschmutzung und Raubbau an der Natur (Industrie, Kohlekraftwerke, Tagebaulandschaften), Proteste in von der Abbaggerung betroffener Dörfer, Besetzung Stasizentrale Berlin-Lichtenberg im September 1990

- West-Berlin (1980er): u.a. Berliner Mauer, verschiedene Grenzübergangsstellen, alliierte Truppen in West-Berlin, Lebensalltag in Berlin-Kreuzberg und Wedding, Anti AKW-Bewegung im Wendland

- Osteuropa/Ungarn (1979): Treffen ausgewiesener DDR-Bürger mit Freunden aus der DDR in Ungarn

- Osteuropa/Polen (1980-1989): Solidarność, Lebensalltag, Straßenszenen, Treffen mit Andrzej Wajda, Polen im Mai/Juni 1989 (erste halbfreie Wahlen)

- Osteuropa/CSSR (1989): Lebensalltag, Straßenszenen, revolutionärer Umbruch, Demonstrationen in Prag

- Osteuropa/Rumänien (1989-1990): Reise mit William Totok durch Rumänien währen des revolutionären Umbruchs

Die Archivierung des Fotobestandes Bernd Markowsky wurde aus Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur finanziert.

Fotobestand: Bernd Markowsky

Zeitraum: 1978-1994

Umfang: ca. 33.000 Negative, davon 4.306 Fotos digitalisiert und in der AUGIAS - Datenbank verzeichne