Zur Zeit

Fedajin
Zur Zeit · 13. August 2021
Warum kämpfen die Palästinenser? Gegenwärtig gibt es viele Kräfte, die es unmöglich machen, diese Frage zu stellen. Denn wenn die Frage gestellt würde, würden viele anfangen, die Antwort anhand der Fakten zu suchen. Und wer die erste Weltkarte in die Hand nimmt, die er oder sie zur Hand hat, wird erstaunt feststellen, dass Palästina nicht darauf zu finden ist. Darin liegt das Problem. Dieses Palästina ist so klein.
Zur Zeit · 01. Mai 2020
Ich habe sehr damit gerungen, das aktuelle Geschehen zu verstehen. Mein misstrauischer Geist wanderte ruhelos umher, untersuchte jede Theorie und mögliche Erklärung, und doch muss ich zugeben: Ich weiß nicht, was vor sich geht. Ich weiß aber, dass wir an einem wichtigen Entscheidungspunkt in der Menschheitsgeschichte stehen. In diesem Aufsatz werde ich nicht Behauptungen darüber aufstellen, „was gerade geschieht“. Vielmehr möchte einen Raum eröffnen, der den Gegensatz zwischen „objektiver Realit

Zur Zeit · 11. April 2020
Die Coronavirus-Pandemie hat die Wissenschaft wieder erbarmungslos in den Mittelpunkt der Gesellschaft gerückt. Werden wir verwandelt? Edgar Morin: Was mir auffällt, ist, dass ein großer Teil der Öffentlichkeit die Wissenschaft als ein Repertoire absoluter Wahrheiten und unwiderlegbarer Aussagen ansah. Und alle waren entspannt, als sie sahen, dass der Präsident von einem wissenschaftlichen Rat umgeben war. Aber was ist passiert? Hier das vollständige Interview:
Zur Zeit · 04. April 2020
Wenn diese Pandemie die Bevölkerung der amerikanischen, afrikanischen und asiatischen Slums trifft (und sie wird sie treffen), wird sie unkontrollierbar. Es wird das Chaos der Menschheit sein, sowohl für die Armen als auch für die Reichen, weil der Tod unbestechlich ist. Wir werden nicht die Relevanz aller Raubtiere erwähnen, sondern nur zweier. Eines, makroskopisch und sehr bekannt, der Wolf, und ein anderes, mehr oder weniger mikroskopisch und der Öffentlichkeit absolut unbekannt, die Myxomyce

Zur Zeit · 31. März 2020
Mitte der achtziger Jahre war dieses Thema zumindest als Begriff in meinem Bewusstseins- Horizont angekommen und auf der Wichtigkeits- Skala nach oben gerückt. Allerdings hatte ich noch keine wissenschaftlichen Analysen und Berichte gelesen (im Unterschied zu den jugendlichen Mahnern). Mein Wissen war eher trivial, nicht einmal auf dem Stand des Berichts des "Club of Rom" über die Grenzen des Wachstums von 1972. Ich wohnte damals am Chamisso- Platz in Kreuzberg, wo ich in einer ehemaligen
Zur Zeit · 26. März 2020
Edgar Morin: Ökologie als wissenschaftliche Disziplin entstand Ende des 19. Jahrhunderts mit dem deutschen Biologen Ernst H. Haeckel. 1935 erschien der zentrale Begriff des "Ökosystems" mit Tansley, der die Beschaffenheit des Objekts dieser Wissenschaft von den meisten anderen Forschungsbereichen unterscheidet. Aber es war in Kalifornien, im Jahr 1969, als die Vereinigung zwischen wissenschaftlicher Ökologie und Bewusstsein für die Degradierung der Umwelt stattfand, nicht nur lokal . . .

Zur Zeit · 26. März 2020
Er ist einer der größten Denker des vergangenen Jahrhunderts. Als Philosoph und Soziologe der Komplexität und der Wechselbeziehungen hat sein Werk das zeitgenössische Denken stark beeinflusst. Und im Alter von 98 Jahren hat er nichts von seiner intellektuellen Schärfe, seiner Freundlichkeit und seinem Kampfgeist verloren. Einschiffung zu einem Interview auf dem Planeten Morin, der unser Gewissen noch nicht erleuchtet hat.
Zur Zeit · 26. März 2020
WENN ein System nicht in der Lage ist, seine lebenswichtigen Probleme zu lösen, gibt es zwei Möglichkeiten. Es geht ein, löst sich auf oder es gelingt ihm, ein Metasystem hervorzubringen, das in der Lage ist, seine Probleme zu lösen - es vollzieht sich eine Metamorphose. Das Erdsystem kann sich nicht organisieren, um seine lebenswichtigen Probleme zu lösen: nukleare Gefahren, die sich mit der Ausbreitung und möglicherweise der Privatisierung der Atomwaffen verschlimmern; Degenerierung der...

Zur Zeit · 26. März 2020
An einem klaren Wintertag des Jahres 1993 ging ich mit meinem Freund Oliver Mertins zum Rosa-Luxemburg-Platz, zum Haus der Parteileitung der PDS. Wir hatten eine Verabredung und wurden in ein Büro geführt, wo wir uns an einem kleinen runden Tisch setzten: »Er wird gleich kommen.« Er kam dann federnden Schritts, mit ausgestreckter Hand, etwas erstaunt und suchend um sich blickend. Doch derjenige, der das Treffen verabredet hatte, war »unabkömmlich«. Er nahm das gelassen professionell.