Vom Reisen

Eine Nacht in Neu-Delhi
Vom Reisen · 29. Mai 2020
Neu-Delhi, März. Die Straßenränder sandüberweht. Durchaus kein Versprechen, daß die Wüste in die Stadt zurückkehre oder ein Versprechen auf Strand. Sand. Er ist einfach da. Überall. Bewegt wie verwehendes Erinnern. . . Es gehört zu den Eigenartigkeiten des Reisens, dass man sehr bald Fremde und Fremdes wiederzuerkennen, wenn auch nicht immer zu deuten lernt. . . Gesendet im rbbKutur 2008.
Vom Reisen · 13. April 2020
Die Gründung der unabhängigen Gewerkschaft Solidarność war eines der völlig unerwarteten Ereignisse der Geschichte als Ergebnis der landesweiten Streiks im August 1980. Schon als 17-Jähriger beobachtete ich die Streiks und Aufstände Ende der sechziger Jahre mit Bewunderung. Im Januar 1981 hatte ich schließlich Gelegenheit, die Solidarność- Bewegung vor Ort kennenzulernen. Fotos dieser Reise werden hier vorgestellt und die Erzählung Im Schwarzen Koffer.

Tigermenschen und heilige Wälder
Vom Reisen · 01. April 2020
Tigermenschen
Vom Reisen · 31. März 2020
Jürgen Fuchs las in seiner Dachkammer in der Lutherstraße ihre Gedichte vor. Ich sehe ihn noch vor mir, wie er sie mit jenem Leuchten in den Augen und Entdeckerfreude vorstellte. Welche Präsenz, Klarheit und kraftvolle Schönheit. „Einem Funktionär ins Poesiealbum“ mit dem apodiktisch krassem Schluss: „ich habe am Ende / eine Frage: /wem gehört eigentlich / das Volkseigentum?“ blieb für immer im Gedächtnis, ebenso wie Jürgens anschließendes jungenhaftes Lachen.

Vom Reisen · 14. März 2020
Interview mit mir selbst B: Du hast in bewegten Worten die Schwierigkeiten des Aufbruchs geschildert, wenn das zivilisierte Leben in ausreichenden Mengen einen Stoff abgesondert hat, der wie Leim an den Schuhsohlen haftet. BM: Wie in gewissen Träumen. Du gehst, kommst aber keinen Schritt voran. Darüber hinaus wird dieser Leim oft genug als Honig angesehen. Aber das ist allzu bekannt, ich seh schon Dein Abwinken. B: Was mich interessiert, ist das Zurückkommen, davon hört man gewöhnlich wenig.
Vom Reisen · 14. Februar 2020
Von Ostdeutschland, seinem politischen Kampf und den Widrigkeiten jenes Lebens bis ins Portugal unserer Tage; Indien, Bangladesch, Afrika und weitere Länder durchquerend, fotografierte Bernd Markowsky unablässig die Orte, Menschen und Situationen die er während seiner Pilgerschaft traf. Sie in Fotografien zu vereinen, jene doch so verschiedenen Menschen, Situationen und Kontinente, das ist seine tiefe Menschlichkeit, seine politische Kohärenz und sein Kampf für das Weiterleben.

Vom Reisen · 03. Januar 2020
Erwachte am Morgen aus wirren Träumen, als der Zug über die Wei­chen schwankend in den Bahnhof einfuhr. Die Sonne war eben aufgegangen, es war sechs Uhr, und, wie ich augenblicklich spürte, als ich auf die Stufen zum Bahnsteig hin­un­ter­stieg, bit­ter­kalt. Noch war kein Café geöffnet, doch immerhin der Gepäck­schal­ter, an dem ich den Koffer gegen einen Zettel eintauschte. Danach trat ich auf den Bahn­hofs­vor­platz hinaus. Soviel ich sah, war mir niemand ge­folgt und...